Ob kugelrund oder flaschenförmig: Kürbisse präsentieren sich im Herbst in den unterschiedlichsten Formen und Farben. Doch wie heißt es so schön: Es kommt nicht nur auf das Äußere an – auch die inneren Werte zählen. Und hier hat der Kürbis einiges zu bieten, denn Fruchtfleisch und Samen können zu Leckereien verarbeitet werden und man schreibt ihnen sogar Heilwirkungen zu.
Kürbissamen enthalten die lebenswichtige Linolsäure
Kürbissamen sind aus ernährungsphysiologischer Sicht ähnlich zu beurteilen wie Nüsse. Etwa die Hälfte ihres Gewichts machen wertvolle Fette aus. Herausragend ist die lebenswichtige Linolsäure, die vom Körper nicht selbst gebildet werden kann. Sie dient als Ausgangssubstanz für körpereigene Reglerstoffe und intakte Zellwände.
Die Fettbestandteile kommen in Begleitung von reichlich Vitamin E vor. Das hat von Natur aus einen ganz praktischen Grund: Das fettlösliche Vitamin schützt die empfindlichen ungesättigten Fettsäuren vor ihrer Zerstörung. Mit der Nahrung aufgenommen, kann Vitamin E seine antioxidativen Eigenschaften überall dort entfalten, wo fetthaltige Zellstrukturen im Körper vorliegen. Unterstützt wird die Schutzwirkung durch eine Fülle verschiedenster bioaktiver Pflanzenstoffe, die die Kerne ebenfalls zu bieten haben.
Arzneikürbiskerne wachsen anders als herkömmliche Kürbissamen ohne Schale heran und haben eine tiefdunkelgrüne Farbe. Die meist in der Steiermark im südlichen Österreich gewachsenen Früchte unterscheiden sich im Wirkstoffgehalt von den nur der Ernährung dienlichen Sorten ganz wesentlich: Sie enthalten so genannte Delta-7-Sterole, eine den sekundären Pflanzenstoffen zugehörige Wirkstoffgruppe.
Diese Sterole machen die Kürbiskerne zu einem wertvollen Mittel zur Unterstützung der Blasenfunktion. Kommt es in Folge einer Unterkühlung zur Blasenreizung, beugen die Kerne häufigem Harndrang vor. Neben den Delta-7-Sterolen tragen andere Inhaltsstoffe wie Magnesium und das bereits erwähnte Vitamin E zur Kräftigung von Bindegewebe und Muskulatur bei.
Weitere Einsatzgebiete von Kürbiskerne
Ein weiteres Anwendungsgebiet sind gutartige Prostatavergrößerungen im Anfangsstadium. Denn die Sterole hemmen die Umwandlung von Testosteron in jene Stoffwechselprodukte, die die Prostata zum Wachsen bringen. Aus Beobachtungen in Griechenland und der Türkei ist bekannt und auch durch Studien bewiesen, dass die tägliche Einnahme von Kürbiskernen, z.B. als Knabberprodukt, zu deutlich weniger Prostatabeschwerden führt.
Damit erfüllen die Kerne die von Hippokrates bereits vor mehr als 2000 Jahren aufgestellte Forderung: "Die Nahrung soll euer Heilmittel sein", auf das Beste.