Ein funktionierender Darm übernimmt im Organismus vielerlei Aufgaben. Über die Schleimhaut werden wichtige Nährstoffe, Mineralien, Vitamine, Spurenelemente und nicht zuletzt Flüssigkeit aufgenommen. Zudem werden Vitamine in der Darmwand vom Körper selbst produziert.
Darmprobleme zeigen sich auf vielfältige Weise
Durch falsche Ernährung kommt es oft zu Problemen im Magen-Darm-Bereich. Diese äußern sich z.B. als Funktionsausfälle mit Blähungen, Schmerzen und unregelmäßigem Stuhl, aber auch in Störungen des Allgemeinbefindens. Haut, Lunge, Leber, Magen, Schleimhäute und das Lymphsystem leiden unter der schleichenden Selbstvergiftung. Häufig kommt es zu Verstopfungen. Eine Therapie mit Abführmitteln bringt oft nicht den richtigen Erfolg, oder es kommt durch deren Gabe zu anderen Krankheitsbildern.
Die Darm-Spülung (Colon-Hydro-Therapie) bietet eine wirksame Möglichkeit der Reinigung. Bei dieser Behandlung werden Fäulnisstoffe, Ablagerungen und angesammelter, an der Darmwand haftender Stuhl durch Wasser sanft von den Darmwänden gelöst und herausgespült. Der Darm wird dadurch gereinigt, der Körper entgiftet. Die Wirkungsweise der Colon-Hydro-Therapie wird auch durch den Einfluss auf das Darmlymphsystem und auf das den Darm umgebende und versorgende Nervensystem erklärt.
Colon-Spülungen sind weitaus angenehmer als Einläufe
Dickdarmspülungen waren schon im Altertum üblich, um bei Stuhlverstopfungen sofortige Abhilfe zu schaffen. Das Verfahren hat sich bis heute kaum geändert, nur ist es mit moderner Technik wirksamer geworden und völlig frei von unangenehmen Begleitumständen. Die auf den seit alters her üblichen Einläufen basierende moderne Variante der Darmspülungen wurde in den USA entwickelt; deutsche Heilpraxen wenden die Colon-Hydro-Therapie seit den Achtziger Jahren erfolgreich an.
Der Unterschied zwischen dem herkömmlichen Einlauf und der Colon-Hydro-Therapie besteht darin, dass beim Einlauf nur eine geringe Menge Wasser unkontrolliert in den Enddarm gespritzt wird, wohingegen bei der Colon-Hydro-Therapie ein geregeltes System vorliegt und über einen ausgedehnten Zeitraum mit bis zu 25 Litern Wasser gespült wird. Das ist wesentlich schonender und angenehmer, weil es nicht zu schmerzhaften Darmkrämpfen führt, wie bei normalen Einläufen oftmals der Fall. Der Patient liegt entspannt und zugedeckt auf dem Rücken. In seiner Analöffnung steckt ein kurzes, steriles Einmalrohr, das für Zulauf und Ablauf mit zwei ebenfalls sterilen Einmalschläuchen verbunden ist. Die Spülung beginnt bei gelindem Druck mit warmem Wasser, dessen Temperatur zwischen 25 und 41 °C verändert werden kann. So spürt der Patient, wie es in seinem Innern zu arbeiten beginnt und sein Darm einem angenehm warmen Bad ausgesetzt wird.
Das warme Wasser löst festsitzende Stuhlreste
Warmes Wasser lockert die Darmmuskulatur. Dadurch entstehen Bewegungen, die Blähungen mobilisieren und verklebte oder eingetrocknete Fäkalreste von den Darmwänden lösen. Sie fließen dann durchs Ablaufrohr in den Ausguß. Auf diesem Weg passieren sie ein beleuchtetes Fenster im Therapiegerät, durch das der Patient den Behandlungserfolg beobachten kann. Das Ganze ist als luftdicht abgeschlossenes System angelegt, das jede Geruchsbelästigung ausschließt.
Bei einer Temperatur von 21 bis 25°C kommt es zu einer Anspannung und Durchblutungsförderung der Darmwand. Dadurch wird der Darm gestärkt, die Darmmuskeln regelrecht trainiert und eine geregelte Kontraktion (Peristaltik) angeregt. Eine Colon-Hydrotherapie mit einer Wassertemperatur von 41°C hat hingegen eine krampflösende und entspannende Wirkung. Kurz vor Ende der Therapie wird mit Sauerstoff angereichertes Wasser eingespült, was zur Folge hat, dass weitere Bestandteile gelöst werden und für die Darmfunktionen nützliche Bakterien wieder angesiedelt werden. Da ein Großteil des lymphatischen Abwehrsystems am Darm angesiedelt ist, bewirkt eine Colon-Hydro-Therapie ebenfalls eine Anregung des Immunsystems. Eine Colon-Hydrotherapie ist somit eine schonende und belebende Methode der Darmreinigung und -massage.
Die Verbindung der Therapie mit einer Fastenkur ist empfehlenswert
Es ist empfehlenswert, diese Therapie mit einer 8- bis 10tägigen Fasten- oder Reisschleimkur zu verbinden. Im allgemeinen sind nämlich acht bis zehn Behandlungen nötig, um einen jahrzehntelang mit Schadstoffen überfluteten Darm zu sanieren. Jede Sitzung dauert ca. 60 Minuten. Den Heilprozess unterstützt eine Bauchmassage während dieser Zeit. Eine Anwendung sollte normalerweise zwei bis drei Mal in der Woche erfolgen. Bereits nach der ersten Sitzung zeigt sich eine Steigerung des Wohlbefindens und ein bereinigtes Gefühl.
Man kann den Wert der Colon-Hydro-Therapie fürs allgemeine Wohlbefinden nicht hoch genug einschätzen; denn Störungen des Dickdarms haben sich in den letzten Jahren zu bedenklichen Zivilisationsschäden entwickelt. Verantwortlich dafür ist die zunehmend unnatürliche Ernährung mit ihrem Mangel an Ballaststoffen, der Mangel an Bewegung und der übermäßiuge Verbrauch an Medikamenten – speziell Antibiotika – wodurch die lebenswichtige Darmflora erheblich geschädigt wird und eine natürliche Arbeitsweise des gesamten Darms nicht mehr möglich ist.
Der auf diese Weise in seiner natürlichen Funktion behinderte Dickdarm ist zur Sammelstelle für vielerlei Unrat geworden. In seinen von Darmgasen überblähten Falten faulen oder gären Kotreste, die sich bei der Verdauung gebildet haben. Giftstoffe wie Cresole und Phenole werden an seinen Innenwänden abgelagert und permanent dem Organismus zugeführt, anstattt mit dem Kot ausgeschieden zu werden.
Hinzu kommen Krankheitserreger, die wir mit der Nahrung aufnehmen und ahnungslos im gestörten Dickdarm beherbergen, bis sie bei Gelegenheit auf andere Organe übergreifen. Mit alldem räumt eine konsequent durchgeführte Colon-Hydro-Therapie auf. Ob sie dem immer häufiger anzutreffenden Darmkrebs entgegenwirkt, ist bisher nicht bekannt. Aber der Verdacht, ein weitgehend unter Giftansammlung leidender Dickdarm werde eher davon befallen als ein gesund funktionierender, liegt nahe.
Auch die Seele kann dadurch alten Ballast loslassen
Aber nicht nur die Verschlackung des Darmes auf körperlicher Ebene, durch falsche Ernährung, sondern auch seelische Belastungen machen dem Darm zu schaffen. In der Psychosomatik wird dem Darm der Sitz der Schuldgefühle, der Traurigkeit und des Kummers zugeordnet. In diesem Körperbereich wird an alten Dingen festgehalten, wir lassen Altes nicht los, wir können oder wollen auf seelischer Ebene etwas nicht "verdauen". Während einer Colon-Hydro-Therapie wird somit nicht nur alter Ballast in Form von Kotsteinen oder Verdauungsresten, sondern auch alter seelischer "Müll" losgelassen.
Die Colon-Hydro-Therapie ist ab dem 10. Lebensjahr geeignet. Die Häufigkeit der Therapiedauer ist unterschiedlich, je nach Fall. Bei Jugendlichen aber kürzer als bei Erwachsenen. Bewährt hat sich eine tägliche Sanierung über einen zweiwöchigen Zeitraum. Während der Therapie werden unterstützende Präparate wie Carminativa und Digestiva, Mikroflorana F, Vitamine und Mineralstoffe gegeben. Nach der Therapie ist generell eine Stuhluntersuchung durchzuführen – und erforderlichenfalls eine Symbioselenkung (Darmsanierung).
Die Therapie ist eine gute Möglichkeit des Umstiegs in eine gesündere Ernährungs- und Lebensweise. Bereits während der Colon-Hydrotherapie sollte man besonders auf eine bewusste Ernährung und auf ausreichende Bewegung achten. Gelegentlich empfiehlt es sich, wie oben erwähnt, begleitend über mindestens eine Woche eine Fastenkur durchzuführen.