Hinter dem Metabolischen Syndrom versteckt sich eine Stoffwechselstörung mit mehreren Krankheitsbildern, die in ihrer Summe die häufigste Ursache für Herzinfarkte und Schlaganfälle bilden. Andere Bezeichnungen für diese verschiedene Krankheiten und Risikofaktoren sind „Wohlstands-Syndrom“ oder „Tödliches Quartett“. Von einem Syndrom wird gesprochen, da verschiedene Symptome zur gleichen Zeit auftreten.
Die Erkrankung entwickelt sich aus einer Lebensweise, die durch permanente Überernährung und Bewegungsmangel gekennzeichnet ist und betrifft einen hohen Anteil der in Industriestaaten lebenden Bevölkerung. Immer mehr Menschen leiden an einem Metabolischen Syndrom.
Risikofaktoren
Zu den wichtigen Risikofaktoren zählt bauchbetontes Übergewicht. Bei Frauen wird es ab 88 cm kritisch, bei Männern ist ab 94 cm Gefahr in Verzug und mit 102 cm Bauchumfang ist das Risiko einer metabolischen Störung gegeben und es heißt abspecken. Denn je länger Mann oder Frau ihren Bauch mit sich herumtragen, desto größer ist die Gefahr, weitere Krankheitsbilder zu entwickeln.
Ein hoher Blutdruck (ab > 130 mmHg systolisch und > 85 mmHg diastolisch) stellt ein weiterer Risikofaktor dar. Dieser kann auf Dauer zu einer Arteriosklerose führen, d.h. zu einer krankhaften Veränderung der Arterien. Dabei ist der Blutstrom in den Adern gestört oder auch ganz blockiert. Chronischer Blutdruck ist auch eine Ursache für Schädigungen des Herzmuskels und in der Folge für Herzrhythmusstörungen sowie Herzvorhofflimmern.
Veränderte Blutfettwerte stellen ebenfalls eine Gefahr da. Eine chronische Erhöhung der Triglyzeride (> 150 mg/dl), bei gleichzeitig erniedrigtem HDL-Cholesterin, kann auf Dauer dazu führen, dass beispielsweise das LDL-Cholesterin oxidiert und sich in den Gefäßinnenwänden ablagert, was einer Arteriosklerose weiteren Vorschub leistet.
Warum ist das Metabolische Syndrom so gefährlich?
Jeder einzelne Risikofaktor kann Schäden an den Blutgefäßen anrichten. Das gefährliche am Metabolischen Syndrom liegt an dem Zusammenspiel von mehreren Risikofaktoren. Ein Übergewicht mit einer überdurchschnittlichen Fettansammlung im Bauchbereich kann beispielsweise den ersten Stein des Anstoßes sein, der die nachfolgenden Krankheitsbilder wie in einem Dominoeffekt nach sich zieht. Je mehr dieser Risikofaktoren gleichzeitig vorkommen, desto höher ist die Gefahr, dass sich schwere Erkrankungen wie die koronare Herzkrankheit, ein Schlaganfall oder eine Arteriosklerose entwickeln.
Therapie
Ziel in einer Therapie ist es den Lebensstil sofort und für das weitere Leben zu ändern. Fettes und süßes Essen, Rauchen, Alkohol und mangelnde Bewegung tragen zu den Problemen bei. Deshalb sollten die Risikofaktoren abgemildert und auf Dauer ausgeschaltet werden. Dies fängt bei der Reduzierung des Körpergewichts bzw. des Bauchumfangs an. Dazu sollten auch die Blutfette gesenkt werden. Essen Sie kalorienbewusst und abwechslungsreich mit reichlich Gemüse, Obst und Vollkornprodukten. Verzichten Sie möglichst auf gezuckerte Getränke und vermindern Sie den Fleisch- und Wurstkonsum.
Eine regelmäßige körperliche Aktivität ist empfehlenswert. Mindestens dreimal in der Woche für etwa eine halbe Stunde sollten Sie eine mäßig anstrengende Ausdauersportart ausüben. Dies kann beispielsweise Radfahren, Schwimmen, strammes Spazierengehen, Wandern oder Nordic Walking sein.
Wenn die Umstellung der Lebensgewohnheiten alleine nicht ausreichend ist, kann der Arzt die Symptome des Metabolischen Syndroms mit Medikamenten behandeln.