Bewegung ist wichtig für die Gesundheit. Wer regelmäßigen Sport treibt hält seinen Körper in Schwung und senkt den Fett- und erhöht den Muskelanteil. Doch durch einen Sturz, Fehltritt, Schlag oder Stoß ist es schnell passiert: Muskelzerrungen, Bänderrisse, Bänderdehnungen, Sehnenrisse, Verstauchungen oder Prellungen.
Eine Zerrung ist eine schmerzhafte Überdehnung der Muskelfasern. Im schlimmeren Fall zieht der Sportler einen Muskelfaserriss zu, oder sogar der komplette Muskel reißt. Bei der Prellung wird der Muskel gegen den Knochen gedrückt, durch die Beschädigung der Blut- und Lymphgefäße entsteht ein blauer Fleck.
Zu den häufigsten Verletzungen beim Sport zählen Bänderrisse am Sprunggelenk, also der komplette Riss eines oder mehrerer der drei dort befindlichen Bänder. Meist durch unglückliches Umknicken hervorgerufen, verursachen sie sofort starke Schmerzen am Knöchel. Das Gelenk kann nicht mehr belastet werden und schwillt stark an.
Sofort-Maßnahmen bei Verletzungen
Bei diesen Verletzungen sollte man schnell reagieren und Sofort-Maßnahmen einleiten, um die Schmerzen zu lindern und die Heilung zu beschleunigen. Als Grundsatz gilt: Je früher die Behandlung beginnt, desto eher ist der Betroffene wieder fit. Vor allem Eis- oder Kältepackungen können Schmerzen rasch lindern und Schwellungen zum Abklingen bringen. Aber auch Wärme hat positive Effekte.
Bewährt hat sich bei akuten Verletzungen die sogenannte PECH-Regel. PECH steht dabei für Pause, Eis, Compression und Hochlagerung. Die Behandlung nach dieser Regel wurde durch Professor Böhmer von der Orthopädischen Universitätsklinik Frankfurt entwickelt. Als Erstes gilt bei einer Verletzung des Bewegungsapparates der Grundsatz: Sofort mit dem Sport aufhören und das verletzte Körperteil nicht mehr belasten. Dieses sollte ruhig gestellt und dann untersucht werden.
Danach folgt eine intensive Kühlung, da für den Heilungsverlauf und der weiteren Behandlung die sofortige Kälteanwendung entscheidend ist. Die Kälte verengt die Blutgefäße, verlangsamt den Stoffwechsel und vermeidet fortschreitende Gewebeschäden. Dadurch können Blutungen und Schwellungen gemindert, Schmerzen gelindert werden. Verletzungen an Knie oder Knöchel sollten mindestens 30 Minuten, am Oberschenkel mindestens 45 Minuten gekühlt werden. Dieser Vorgang sollte in den nächsten Stunden mehrfach wiederholt werden.
Kältepackungen nicht direkt auf die Haut legen
Kältepackungen sollten niemals direkt auf die Haut gelegt werden. Immer zuerst die Stelle mit einem Tuch abdecken oder mit ein paar Lagen einer Kompressionsbinde umwickeln. Dann die Kühlpackung auflegen und mit einer Kompressionsbinde fixieren. Eine erfrischende und wohltuende Kälte entfalten auch Kühlgels. Diese werden unterstützend bei Prellungen und Zerrungen eingesetzt. Zur Anwendung kommen auch wiederverwendbare, gefüllte Kühlpacks sowie Kältesprays zur lokalen Schmerzbekämpfung, etwa bei Verletzungen, bei denen die Haut direkt auf dem Knochen liegt, wie Wadenbein oder Sprunggelenk.
Der nächste Schritt ist das Anlegen eines Druckverbandes oder einer Bandage, damit die Schwellung eingedämmt wird. Das Ruhigstellen in der akuten, schmerzhaften Phase einer Verletzung ist oft mit der Hochlagerung des verletzten Körperbereiches verbunden. Durch die Hochlagerung wird die Blutzufuhr verringert und die ausgetretene Flüssigkeit wird damit leichter abtransportiert.
Konsultieren eines Arztes
Nach den Sofortmaßnahmen sollte zu einer genauen Diagnose ein Arzt aufgesucht werden. Hat sich die Verletzung als Prellung, Zerrung oder Verstauchung herausgestellt, kann bereits nach wenigen Tagen mit der Mobilisierung begonnen werden. Bewegungsübungen sollten schnellstmöglich ins Reha-Programm aufgenommen werden, um einer Einschränkung der Gelenkbeweglichkeit entgegenzuwirken.
Ergänzend können zur besseren Durchblutung Wärmeanwendungen vorgenommen werden. Ein Wärmebalsam fördert die Beweglichkeit und Entspannung der Muskulatur fördert und sorgt für eine wohltuende, nachhaltige Wärme. Daneben stehen zahlreiche physiotherapeutische Verfahren bei der Rehabilitation zur Verfügung. Sobald eine sportliche Betätigung ohne Schmerzen möglich ist, kann man vorsichtig und langsam steigernd wieder mit dem Training beginnen. Nach erfolgreicher Behandlung heilen Prellungen und Zerrungen in aller Regel ohne Komplikationen ab.
Hilfsmittel zur Versorgung der Wunde
- Desinfektionsmittel: Ist als Spray oder als Lösung erhältlich
- Wundauflagen: Müssen steril sein
- Verbandmaterial: Dazu zählen Mullbinden, Klebeband, Tapes und eine kleine Schere
- Pflasterstrips: Am besten in verschiedenen Größen
- Spezialpflaster: Für Blasen und wasserdichte Pflaster
- Einmalhandschuhe: Hilfreich für die Hygiene
- Kühlmittel: Kältespray oder Kältekompresse
Schmerzen lindern mit Wärme
Während bei akuten Entzündungen Kälte hilfreich ist, kann bei andauernden bzw. chronischen Schmerzen warme Packungen oder Bäder helfen. Wärme beruhigt und entspannt den Körper, verbessert die Durchblutung, steigert Stoffwechselprozesse und stimuliert das Immunsystem. Daneben kann Wärme Verspannungen der Muskulatur lösen, die Dehnbarkeit von Sehnen und Bändern fördern und Schmerzen lindern.
Wärmepflaster können Muskelschmerzen lindern, etwa am Rücken oder am Nacken. Angeboten werden Wärmepflaster mit Capsaicin (Pfefferextrakt) und mit Aktivkohle und Eisen. Für die Entspannung der Muskulatur an der Körperoberfläche können auch Wärmflaschen, Kirschkernkissen, Infrarotlampen und Heizkissen eingesetzt werden.