Eine ungewöhnliche Sehenswürdigkeit, die Timofej Wassiljewitsch Prochorow, genannt Väterchen Timofej, errichtet hat. 1952 kam der Russe mit seiner Lebensgefährtin Natascha nach München und baute in Oberwiesenfeld aus Kriegsschutt und Sperrmüll ein Häuschen, eine Kirche und eine Kapelle. Eine Kirche der Versöhnung von Ost und West, wie die Mutter Gottes es dem Emeriten Timofej scheinbar aufgetragen hat. 1972 hätte der Schwarzbau beinahe den Olympischen Spielen weichen müssen, doch durch Druck der Bürger Münchens durften die Bauten bleiben.
Im Sommer 2004 starb Timofej im Alter von 110 Jahren in München. Seither kümmert sich die Stiftung Ost-West-Friedenskirche um die Erhaltung und Pflege der Kirche. Leider wurde die Kirche im Juni 2023 nachts durch ein Feuer vollständig zerstört.
Die Kirche und die Kapelle hinterließen für den Besucher einen großen Eindruck. Beides war liebevoll geschmückt mit vielen Kleinigkeiten. Die Decke des Gebäudes war mit glitzerndem Schokoladenpapier versilbert, gewebte Teppiche lagen aus, zahlreiche Ikonenfiguren waren zu sehen und die Wände waren mit vielen Bildern von Maria und Jesus bedeckt.
Timofeijs Wohnhaus wurde nach seinem Tod zum Museum umgebaut. Alte Zeitungsausschnitte, Fotos, Gemälde und Gebrauchsgegenstände von Timofei wurden dort liebevoll zusammengetragen. Auf zahlreichen Bildern ist auch die Baugeschichte in Oberwiesenfeld dokumentiert.
Um die Gebäude befindet sich eine Ruheoase mit einer schönen Atmosphäre. Im Garten stehen Obstbäume, Blumen blühen, Bienen schwirren um den Bienenstock und Sitzbänke laden zum Verweilen ein. Ein besonderer Ort, bei dem gefühlt die Zeit still steht – gerade wen man vom benachbarten Sommerfestival Tollwood oder dem belebten Olympiapark herkommt.
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