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Cranberry – schützt die Harnwege

Wer regelmäßig den fruchtig-herben Cranberrysaft trinkt, beugt Blasenreizungen und -entzündungen auf natürliche Weise vor. Die tiefroten Früchte wirken durch eine Vielzahl bioaktiver Substanzen antibakteriell und entzündungshemmend.

Cranberry

Vor allem Frauen leiden des Öfteren unter einer gereizten Harnblase. Wegen ihres vergleichsweise kürzeren Harnleiters bekommen sie häufiger diese lästige Entzündung. Eine manchmal chronische Erkrankung, die von Bakterien hervorgerufen wird und mit Harndrang, Brennen beim Wasserlassen und Schmerzen im Unterleib verbunden ist.

Bei Männern zählen Blasenerkrankungen eher zu den Altersbeschwerden. Statistisch gesehen leiden bereits 50 Prozent aller Männer zwischen 55 und 60 Jahren unter Blasenschwäche und beginnenden Prostatabeschwerden, die mehr oder weniger ihren Tagesablauf beeinträchtigen. Aber auch Sportler, vor allem Wassersportler, sind anfällig für Harnwegsinfekte nach starkem Schwitzen und nachfolgender Unterkühlung.

Die Funktion der Blase lässt sich stärken durch einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt. Basische Vitalstoffe schaffen ein gesundes, reizfreies Milieu, das die Bakterien daran hindert, sich in der Harnblase einzunisten. Ergänzend hilfreich und vorbeugend wirksam ist die amerikanische Cranberry, eng verwandt mit der europäischen Preiselbeere. Bereits die Äbtissin und Naturheilkundlerin Hildegard von Bingen hatte empfohlen, die scharlachroten Beeren gegen Erkrankungen des Darms und der Blase anzuwenden.

Die Cranberry (Vaccinium macrocarpon) ist nur in Nordamerika beheimatet und wurde schon von den Ureinwohnern wegen ihrer gesundheitsfördernden Eigenschaften geschätzt. Die Indianer nutzten den Saft der Frucht als – durch den Vitamin C-Gehalt – kraftspendendes Lebensmittel und für die Wundheilung. Die europäischen Siedler übernahmen dieses Wissen und nannten die Frucht „Crane Berry“, weil sie die zarten rosaweißen Blüten an den Kopf und Schnabel eines Kranichs erinnerten.

Im 17. Jahrhundert wurden bereits beachtliche Heilwirkungen der Moosbeere dokumentiert. In Aufzeichnungen heißt es, sie helfe bei Blutstörungen, Magenbeschwerden, Leberproblemen, Erbrechen, Appetitmangel, Skorbut und Krebs.

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Wichtige Inhaltsstoffe

Die moderne Wissenschaft hat herausgefunden, aufgrund welcher Inhaltsstoffe die kleinen Früchte besonders gegen Entzündungen in der Blase, im Magen und in der Mundhöhle so hilfreich sind:

Reichlich enthaltene Proanthocyanidine (PAC) bzw. verdichtete Tannine verhindern, dass die Auslöser dieser Infektionen, vor allem E.colibakterien, sich an Körperzellen festsetzen. Die Proanthocyanidine greifen die Stäbchenbakterien an und verwandeln sie in kugelartige Gebilde.

Auch durchkreuzen die Gerbsäuren die Kommunikation der Keime untereinander: Sie zerstören die kleinen Häkchen, die Bakterien nutzen, um sich zum Beispiel in den Harnwegen – an der Blasenwand – festzusetzen. Eine drohende Infektion wird dadurch schon im Vorfeld verhindert, noch bevor sich die Erreger vermehren können. Dabei sind die Beeren auch gegen solche Bakterien wirksam, die sich als resistent gegen herkömmliche Antibiotika erwiesen haben. Die Erreger werden nun mit dem Urin ausgeschwemmt.

Die französische Behörde für Lebensmittelsicherheit hat wegen dieser Gesundheitswirkung als erste in der Welt folgenden „Health Claim“ (Behauptung einer Gesundheitswirkung) zugelassen: „Diese Produkte helfen, das Anhaften von Escherichia-Colibakterien im Harntrakt zu verhindern.“

Cranberrys sind auch nach einer antibiotischen Behandlung sehr empfehlenswert, um ein erneutes Aufflackern der Infektion zu vermeiden. Auch Zystitis, Inkontinenz und mangelhafte Muskelkontraktion der Blase (und dadurch schmerzhaftes Urinieren) sollen bei häufiger Verwendung der roten Beerenkräfte nicht mehr vorkommen.

Weitere positive Effekte der amerikanischen Moosbeeren fanden US-Wissenschaftler im Jahr 2005 heraus: Cranberrysaftpulver macht die Arterien wieder flexibler! Das ist besonders wichtig bei einer Veranlagung zu Herz- und Kreislauferkrankungen. Wissenschaftler der Universität Tel Aviv wiesen nach, dass Mundwasser mit Cranberry-Extrakten aufgrund des Anti-Haft-Effekts die Bakterienzahl im Mundraum verringert. Dadurch bildet sich weniger Zahnbelag („Zahnstein“), und das Risiko für Zahnfleischentzündungen sinkt. Ihre Kollegen in Jerusalem stellten in Laborstudien fest, dass die antioxidativ wirksamen Bestandteile in den Cranberries offensichtlich auch Influenza-Viren Typ A und B davon abhalten, in unsere Schleimhäute einzudringen.

Die Gerbsäure-Substanzen hindern außerdem den Magengeschwüre auslösenden Keim „Helicobacter pylori“ daran, sich ans Magengewebe zu heften. Aktuelle klinische Studien belegen, dass der regelmäßige Genuss von Cranberry-Saft diese Infektionen bei Erwachsenen wirkungsvoll unterbinden kann.

Die Cranberry enthält bei 100 g: 35 kcal (145 kJ), 0,3 g Eiweiß, 0,5 g Fett, 6,2 g Kohlenhydrate (0,5 BE), 0,5 mg Eisen, 12 mg Vitamin C.

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