Beim Menschen liegen die Nieren links und rechts der Wirbelsäule hinter dem Bauchfell und direkt unter dem Zwerchfell. Sie filtern unser Blut und befreien es von hochgiftigen Stoffwechselendprodukten, die mit dem Urin ausgeschieden werden. Durch die Steuerung der Zusammensetzung des Harns regulieren die Nieren den Elektrolythaushalt und das Säure-Basen-Gleichgewicht. Darüber hinaus sind die Nieren an der Zuckersynthese beteiligt und regulieren langfristig den Blutdruck.
Die chronische Niereninsuffizienz, auch chronisches Nierenversagen genannt, ist eine der häufigsten Nierenerkrankungen mit langsam fortschreitendem Verlust der Nierenfunktion. Sie entsteht durch eine langjährige Überlastung der Niere, die das Nierengewebe allmählich schädigt und so die Leistungsfähigkeit der Niere stark einschränkt.
Häufige Ursachen eines chronischen Nierenversagens sind Blutdruck und Diabetes mellitus. Weitere Risikofaktoren sind Übergewicht, Bewegungsmangel, Nikotin und bakterielle Entzündungen. Anfangs läuft die Nierenkrankheit meist ohne jegliche Symptome. Im fortgeschrittenen Stadium kommt es zu einer zunehmenden Einschränkung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit. Typische Krankheitssymptome sind Erbrechen, Übelkeit, erhöhte Anteile harnüblicher Schlacken im Blut, Ödeme, eine gestörte Wundheilung, Durchfall und juckende Hautausschläge.
Therapien
Je nach Krankheitsstadium gibt es unterschiedliche Therapieziele. Im Frühstadium stehen die Früherkennung einer Nierenerkrankung und die Behandlung der verschiedenen Grunderkrankungen im Vordergrund. In einem späteren Stadium ist das Ziel, den Verlust der Nierenfunktion zu vermindern. Auch Folgeerkrankungen werden behandelt. Während früher das chronische Nierenversagen in den meisten Fällen zum Tode führte, übernimmt heute ein Dialysegerät mehrmals wöchentlich die Blutreinigung. In manchen Fällen ist eine Nierentransplantation notwendig.
Vorbeugung des chronischen Nierenversagens
Die Entwicklung eines chronischen Nierenversagens ist ein langfristiger Prozess, der durch eine Änderung der Lebensgewohnheiten aufgehalten oder zumindest verzögert werden kann. Zur Vorbeugung sind der Abbau von Übergewicht und regelmäßige körperliche Bewegung wichtig.
Geeignet ist auch eine abwechslungsreiche, kohlenhydratreiche Ernährung mit einem hohen Anteil an Ballaststoffen, viel Obst und Gemüse und wenig Fett. Wichtig ist auch die Einschränkung der Kaliumzufuhr. Bei Ödemen muss auch Natrium bzw. Kochsalz eingeschränkt werden. Eine kochsalzreiche Ernährung erhöht zudem das Risiko für Nierensteine, da Salz die Kalziumkonzentration im Urin erhöht.
Bevorzugen Sie kohlenhydrat- und ballaststoffreiche Lebensmittel wie Getreide und Getreideprodukte. Hochwertige Eiweißlieferanten sind Kartoffeln in Kombination mit Ei, Getreide, Milch, Fisch und in Maßen Fleisch. Bei Fisch ist auf eine zu hohe Natriumzufuhr durch Matjes, gesalzenen Hering, Lachs und Krabben zu achten.
Bei Gemüse sollten kaliumarme Sorten wie Eisbergsalat, Zucchini, Kopfsalat, Endiviensalat, Gurken, Blumenkohl, Chicorée, Chinakohl, Möhren, Paprika und Weißkohl bevorzugt werden. Kalium entziehende Zubereitungsmethoden können ebenfalls hilfreich sein. Durch Kochen, Wässern und Einfrieren können erhebliche Mengen Kalium aus Obst, Gemüse, Kartoffeln und Getreide entfernt werden.
Wichtig: Eine Ernährungstherapie muss vom Arzt verordnet und unter seiner Kontrolle durchgeführt werden.