Durchschnittlich schnarcht jeder zweite Mann und jede vierte Frau Nacht für Nacht. Nicht nur der Bettnachbar leidet unter dem lauten Schnarchen und stellt die Beziehung in Frage, wenn es wieder bis zu 90 Dezibel laut wird. Auch der Schläfer selbst hat alles andere als einen erholsamen Schlaf. Sein gesundheitliches Risiko steigt beträchtlich.
Ursachen des Schnarchens
Es gibt einige Ursachen für das Schnarchen. Einige Menschen, die Nacht für Nacht schnarchen, bekommen durch die Nase schlecht Luft, die Mundatmung setzt ein. Das kann an einer Verengung im vorderen Nasenbereich liegen. Als Folge entstehen die lästigen Schnarchgeräusche durch flatternde Bewegungen des Gaumens und des Zäpfchens, teilweise des Zungengrundes und des Rachens beim Atmen. Die Muskulatur im Hals-Nasen-Rachenraum erschlafft während des Schlafens. Mit zunehmendem Alter nimmt das nächtliche Schnarchen in vielen Fällen zu, da allgemein die Muskeln erschlaffen.
Weitere Faktoren können eine Rolle spielen. Dazu zählen Schnupfen, eine Allergie oder Polypen. Sind die Schleimhäute angeschwollen, schnarcht man stärker. Gründe können daneben an einer verkrümmten Nasenscheidewand oder einem zurückgestellten Unterkiefer liegen.
Alkoholgenuss und Übergewicht
Ein ungesunder Lebensstil mit übermäßigem Alkoholgenuss und Übergewicht gelten als schnarchfördernde Faktoren. Alkohol senkt die Muskelspannung der oberen Atemwege während hohes Gewicht eine ruhige Atmung erschwert. Schon kleine Änderungen der Lebensgewohnheiten können Abhilfe schaffen. Abnehmen und die Reduzierung des Alkohols können helfen.
Antischnarch-Hilfsmittel
Nicht zuletzt kommt es auf die Liegeposition an. Einige Schnarcher schlafen nahezu geräuschfrei, wenn sie auf der Seite liegen. Damit man nicht auf dem Rücken schläft, kann ein Nackenkissen helfen. Der Kopf sollte beim Schlafen möglichst hoch gelagert werden.
Wer an einer Verengung im vorderen Bereich der Nase leidet, kann bei leichten Störungen der Nasenatmung ein Nasenpflaster bzw. einen Nasenschmetterling einsetzen. Dieser Nasenerweiterer weitet die Nasenklappen, stabilisiert die Nasenflügel und kann die Betroffenen wieder durchatmen lassen. Eine weitere Möglichkeit der Schnarchunterdrückung stellt eine Gebiss-Schiene dar, die den Unterkiefer im Schlaf in einer festen Lage behält, sodass die Zunge nicht zurückfallen und die Atemwege blockieren kann. Eine Aufbiss-Schiene für Ober- und Unterkiefer zieht den Unterkiefer etwas nach vorne und erweitert dadurch den Rachenraum.
Obstruktives Schlafapnoesyndrom
Beim obstruktiven Schnarchen wird die Atmung so stark behindert, dass sie beim Schlafen regelmäßig kurzzeitig aussetzt. Dann kommt es zu Atemaussetzern mit Weckreaktionen, die unbedingt einer medizinischen Abklärung und Behandlung bedürfen. Wenn durch das Befolgen der Tipps keine Abhilfe beim Schnarchen eintritt, sollte man ebenfalls den Rat eines Facharztes einholen. Damit können schwerwiegende Krankheitsbilder ausgeschlossen und Gesundheitsrisiken minimiert werden.