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Hilfe bei Burnout

Schaut man in die Medien oder hört Bekannten und Freunden zu, dann muss wohl eine regelrechte Burn-out-Epidemie ausgebrochen sein. Ist es immer ein ausgebrannt sein oder steckt etwas anderes dahinter.

Streichholz

Das Tempo in unserer Gesellschaft nimmt täglich zu. Viele Beschäftigte klagen über steigenden Leistungsdruck, ständige Kontrolle durch Vorgesetzte, mangelnde Wertschätzung und überhöhte eigene Erwartungen. Was früher Zeit hatte zu reifen, muss heute sofort umgesetzt werden, und wir alle erledigen mehrere Dinge gleichzeitig. Das alles geht auf Dauer nicht spurlos an den Betroffenen vorbei. Burnout bedeutet ausgebrannt sein und bezeichnet einen Zustand extremer emotionaler, körperlicher und sozialer Erschöpfung. Der Erschöpfungsprozess entwickelt sich langsam und schleichend über einen längeren Zeitraum.

Die Betroffenen fühlen sich nur noch müde und leer. Viele Dinge, die vorher wichtig waren, wie ein Hobby, das Treffen mit Freunden oder ein gutes Essen, erscheinen plötzlich unwichtig. Eigene Bedürfnisse werden vernachlässigt. Weitere Anzeichen für Burnout können Antriebslosigkeit, Niedergeschlagenheit, Schlafstörungen, Gereiztheit, Konzentrationsschwäche und eine sinkende Frustrationstoleranz sein. Wenn die Beschwerden über Wochen anhalten und auch Entspannungsphasen keine Abhilfe schaffen, sollte reagiert und möglichst professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden.

Positive Veränderungen

Immer mehr Menschen sprechen über ihre Probleme und trauen sich auch, eine Therapie zu machen. Möglicherweise gab es auch früher schon Burnout-Betroffene, doch wurden die Probleme meist unter den Teppich gekehrt. Begriffe wie Sabbatical, Auszeit oder Work-Life-Balance werden zunehmend von Betroffenen und gemeinsam mit den Unternehmen diskutiert. Die starre Trennung von Beruf und Privatleben ist heute kaum noch möglich.

Die Krankheit kann jeden treffen, unabhängig von Berufsgruppe oder Hierarchiestufe. Besonders betroffen sind Menschen, die sehr pflichtbewusst und leistungsorientiert sind. Oft auch Menschen, die in pflegerischen oder sozialen Berufen tätig sind und sich mit großem Engagement für andere einsetzen.

Was kann ich tun?

Sie sollten lernen, mehr auf sich zu achten und die Stressauslöser zu erkennen. Weniger Stress und mehr Entspannung sind wichtig. Einfach mal ein Gang zurückschalten. Sich nur auf eine Sache konzentrieren und nicht versuchen, es allen recht zu machen. Es sind nicht immer die anderen schuld, sondern es ist wichtig herauszufinden, wo man sich selbst unnötig unter Druck setzt. Positive Gedanken verstärken.

„Wer das Leben liebt, leistungsfähig, kreativ und auch gesund bleiben möchte, der plant Phasen der Entspannung ein.“

Lernen Sie „Nein zu sagen“. Lassen Sie sich nicht ständig von Kollegen einspannen und geben Sie Ihrem Vorgesetzten ein Signal, wenn Ihnen die Arbeit über den Kopf wächst. Wer es zu oft unterlässt, Nein zu sagen, der übernimmt schnell zu viele Aufgaben und fühlt sich dann überfordert. Zusätzliche Aufgaben sollten nicht zur Regel werden, wenn die eigenen Bedürfnisse deshalb allzu oft hinten anstehen. Planen Sie Pufferzeiten und Erholungsphasen ein. Lernen Sie zu delegieren. Manche Kollegen haben Stärken in bestimmten Bereichen, in denen Sie selbst Schwächen haben und viel mehr Zeit benötigen. Werfen Sie alles weg, was Sie nicht brauchen. Das entspannt und macht frei. Prioritäten setzen! Konzentrieren Sie sich zuerst auf die Aufgaben, die wichtig und dringend sind!

„Die Balance muss stimmen.“
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Bei Stress produziert der Körper vermehrt Kortisol. Kortisol ist ein Hormon, das den Blutzuckerspiegel erhöht und den Eiweißumsatz senkt. Erhöhte Werte deuten auf Stress im Körper hin. Deshalb sind Maßnahmen geeignet, die zu einer Senkung des Kortisol-Gehalts führen. Regelmäßige Bewegung ist gesund, aber am besten ohne Leistungsgedanken. Ausgleichsportarten wie Schwimmen, Radfahren, Gymnastik und Wandern wirken sich positiv auf das seelische Gleichgewicht aus. Entspannungsübungen und Thermalbaden kann ebenfalls den Stress reduzieren. Starten Sie mit Yoga, Autogenes Training, Meditation, der Progressiven Muskelentspannung nach Jacobson oder mit Qigong.

Achten Sie auf eine gesunde Ernährung. Der Körper braucht bei starker Belastung ausreichend Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe. Ausreichend Obst und Gemüse sollten auf dem Tisch kommen. Auf Genussmittel wie Alkohol und Zigaretten verzichten.

Pflegen Sie soziale Kontakte. Freunde sind nicht nur Trostspender in schwierigen Zeiten, sondern gemeinsame Unternehmungen lenken ab. So mancher berufliche Ärger ist dann einfach vergessen. Planen Sie auch genügend Zeit für die Familie ein. Abende, Wochenenden und Urlaube sollten zu arbeitsfreien Zeiten erklärt werden. Gemeinsame Unternehmungen stärken die Gemeinschaft.

Ganz wichtig: Holen Sie sich rechtzeitig Hilfe, wenn Sie allein nicht mehr weiterkommen.

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Buchtipp: Burn-out kommt nicht nur von Stress