In vielen Parks sind Leute mittlerweile zu sehen, die auf einem Schlauchband oder Gurtband, das zwischen zwei Befestigungspunkten gespannt ist, balancieren. Slacklining ist in Deutschland eine neue Trendsportart, die in den 80er Jahren von der Kletterszene im Yosemite-Nationalpark in den USA erfunden wurde. Viele Menschen sind davon begeistert und üben es bereits als Sportart aus. Slacklining ähnelt dem Seiltanz, doch hierbei ist das Band nicht straff gespannt. Das Band dehnt sich unter der Last des Slackliners.
Muskulatur, Koordination und Konzentration werden trainiert
Slacklinen ist nicht nur ein Fun-Sport, sondern wird auch mittlerweile von einigen Sportlern als Trainingsgerät verwendet. Das Balancieren auf der Slackline bringt erwiesene gesundheitliche Vorteile mit sich. Die Gleichgewichtsfähigkeit wird besonders trainiert. Vorteilhaft dabei ist, dass sich die Sensomotorik am persönlichen Leistungsvermögen trainieren lässt. Das gelingt durch unterschiedliche Einstellungen der Länge und Breite des Bandes. Durch das Balancieren auf dem nur locker gespannten Band entstehen Schwingungen, die der Körper ausgleichen muss, um nicht herunter zu fallen. Das trainiert Gleichgewichtssinn, Reaktionsvermögen, Koordination und Konzentration.
Anfänger können schnell mit einigen Tipps erste Erfolge erzielen. Am besten üben sie mit relativ niedrig gespannten Bändern, die sich über einem weichen Untergrund befinden. Dadurch ist die Verletzungsgefahr bei einem Sturz niedrig. Der Slackliner sollte möglichst leicht in die Knie gehen und den Blick nicht auf die Füße richten. Fixieren Sie einen bestimmten Punkt in einiger Entfernung. Gelaufen wird mit geraden Füßen. Jeder Slackliner muss seine eigene Herangehensweise finden. Sinnvoll ist mit fortgeschrittenen Anwendern zu üben. Dadurch können einige Tricks schneller gelernt oder Fehler können früh korrigiert werden. Fortgeschrittene springen auf dem Band, gehen rückwärts oder drehen sich um 180 Grad.
Ausrüstung
Durch die ausgelöste Begeisterung für Slacklining ist inzwischen jedes gut geführte Sportgeschäft mit Slacklines ausgestattet. Das wichtigste Bestandteil ist die Slackline selbst, die für Anfänger eher breit und straff gespannt sein sollte. Meistens wird ein Schlauchband mit 25mm Breite verwendet. Je lockerer und schmaler das Band ist, desto schwieriger wird das Balancieren. Angeboten werden auch Bänder mit 30 oder 50mm Breite. Der Vorteil von breiteren Bändern ist die höhere Bruchlast und weniger Dehnung. Somit kann das Band härter gespannt werden. Gerade Anfänger haben dadurch weniger Probleme beim Balancieren.
Befestigt wird das Band mit zwei Schlingen an zwei gleich hohen Fixpunkten. Das können Geländer, Pfähle oder Bäume sein. Gerade bei Bäumen sollte die Rinde mit speziellen Schonern, alten Teppichen oder Fußmatten geschützt werden. Mittlerweile beinhaltet ein Slackline-Set immer ein Baumschoner, da die Problematik von den Anbietern erkannt wurde. Mehrere Städte in Deutschland haben wegen dem Naturschutz und den ungewissen Gefahren für die Bäume Slacklining in den Parks verboten. Andere Stadtverwaltungen dulden es, solange es an großen, unempfindlichen Bäumen praktiziert und mit Schutzpolster verwendet wird.
Ein Ende des Bandes wird von einem Karabinerhaken gehalten, das andere durch einen Flaschenzug, eine Spanngurt-Ratsche oder ein Hubzug gespannt. Mit ein bisschen Geduld und Übung lernt man Slacklining relativ schnell und macht innerhalb weniger Stunden große Fortschritte. Ungeübte haben nach einem Tag Slacken oft bereits Muskelkater. Normalerweise ist Slacklining ungefährlich. Die waghalsigere Variante über Schluchten sollten nur erfahrene und trainierte Slackliner sich vornehmen.