Anzeige

Dr. Otfried D. Weise: Die Ursachen von Cellulite und deren Behandlung

Körperbehandlungen im Kosmetikinstitut beziehen häufig das Problem Cellulite (Cellulitis, Orangenhaut) mit ein. Der Erfolge gegen die häßlichen kleinen Dellen vor allem an den Hüften, Oberarmen und Oberschenkeln ist jedoch nicht allein durch eine oder mehrere Behandlungen zu erzielen. Die Kundin muss aktiv mitarbeiten und ihre Eßgewohnheiten und Teile Ihres Lebensstils ändern.

Dr. Otfried D. Weise

Warum neigen Frauen mehr zu Cellulite als Männer, die es durchaus auch betrifft, wie man sich in jeder Sauna überzeugen kann? Weil der weibliche Körper von Natur aus auf Schwangerschaft und die Einlagerung von Reserven für schlechte Zeiten programmiert ist. Hierbei spielen Hormone eine wichtige Rolle. Zudem sind die Fettzellen an den cellulitetypischen Körperpartien mit wesentlich mehr Rezeptoren zur Fetteinlagerung ausgestattet als z. B. die Halspartie. Ein weiterer Faktor ist ihre Hautstruktur. Kollagene und elastische Fasern bilden bei Frauen einen lockeren Verband. Sie sind parallel angeordnet und nicht gitterartig vernetzt wie das männliche Gewebe. Unter bestimmten Umständen können die prall gefüllten Fettzellen in den Bereich der Oberhaut drücken. Das Ergebnis: mehr oder weniger stark ausgeprägte Dellen.

Cellulite also nur ein Problem übermäßiger Fettspeicherung? Mitnichten. In den Fettzellen und in den Zwischenräumen des Bindegewebes finden sich bei cellulitegeschädigten Menschen Schlacken, die dort nicht hingehören und deren schädliche Wirkung durch die vermehrte Fetteinlagerung gemildert werden soll.

Was sind Schlacken?

Es sind tote Substanzen, die den Körper belasten und behindern, vor allem:

  1. Kalk, Gips und andere Mineralien, die rein anorganischen Ursprungs sind, und z. T. scharfkantige Kristalle bilden, die bei der Massage Schmerzen verursachen. Hierzu zählen auch die Schwermetalle, vor allem Quecksilber, Blei u. a.
  2. Cholesterin und andere organische Verbindungen, die z. B. zusammen mit Calcium die Blutgefäße auskleiden (Arteriosklerose).
  3. Verschleimungen: sie spielen mengenmäßig bei vielen Menschen eine besondere Rolle, speziell in Mittelohr, Stirnhöhlen, Nase, Hals, Bronchien, Magen und Darm, z. T. flüssig, zäh oder in Form von verhärteten Ablagerungen.
  4. Überreste eines unvollständigen Eiweißstoffwechsels, bei dem Aminosäuren auf Zellwänden abgelagert werden
  5. Gifte in den Fettspeicherzellen. Viele - besonders organische - Gifte sind fettlöslich, z. B. Pestizide, Fungizide, Herbizide, Holzschutzmittel, Benzol etc.
  6. Säuren (besonders Harnsäure, Oxalsäure, Phosphorsäure) in neutralisierter Form aber auch in Form von auskristallisierter, weil schwerlöslicher Säure (besonders Harnsäure). Diese Säuren sind besonders schädlich, weil sie Gewebe und Organe in einen pH-Bereich manövrieren können, in dem diese nicht mehr ordnungsgemäß funktionieren. Sie sind im Unterhautbindebewebe vor allem für die Cellulite verantwortlich.

Wo genau sitzen diese Schlacken?

Das Gewebe des menschlichen Körpers besteht nicht nur aus spezialisierten Zellen etwa von Muskeln oder Organen, sondern auch aus Blut- und Lymphgefäßen und vor allem aus dem sogenannten Bindegewebe.

Die Zellen der Organe oder Muskeln liegen im Körper nicht bündig ohne Zwischenraum aneinander oder werden alle einzeln über die Blut- und Lymphgefäße ver- und entsorgt. Zwischen den Zellen befinden sich vielmehr Freiräume, in der Abbildung als Transitstrecken bezeichnet. Damit die Zwischenräume bestehen können, existiert ein Stützgewebe, eine Art Maschenwerk, das Bindegewebe. Die Zellen schwimmen sozusagen im wäßrigen Milieu des Bindegewebes, geradeso wie die Urzelle im Meer schwamm, aus dem Meer versorgt wurde und ihre Abfälle auch dort hinein entsorgte. Die Ver- und Entsorgungsleitungen, die Blut- und Lymphgefäße münden abschnittsweise in dieses Bindegewebe und versorgen ganze Gruppen von Zellen. Im gesunden, unverschlackten Zustand sind die Transitstrecken frei. Wenn sich jedoch Stoffe im Bindegewebe festsetzen, werden die Transitstrecken in zunehmendem Maße verstopft. Die Zellen können weder ordnungsgemäß versorgt noch ausreichend entsorgt werden. Es liegt auf der Hand, daß sie ihre Arbeit nicht mehr gewinnbringend durchführen können: Schmerzen und Krankheit stellen sich ein - und das einzig und allein durch innere Verschmutzung!

Die Verschlackungen wirken aber auch noch insofern schädlich, als sie krankmachende Mikroorganismen wie Bakterien, Viren und Pilze einladen. Finden diese doch in einer sauren Umgebung einen besonders guten Nährboden. Auf diese Weise kommt es dann zu einer Reinigungskrise – zu einer Krankheit ... im Volksmund Erkältung oder Grippe genannt. Durch das Fieber oder künstlich durch Einreiben und Inhalieren von ätherischen Substanzen wird der alte Schleim, der viele sonst nicht ausscheidbare Substanzen enthält, endlich ausgeschieden. Die Frau hat dem Mann gegenüber insofern einen Vorteil, als sie auch während der Periode Schlacken, vor allem auch Säuren verstärkt ausscheiden kann. Ansonsten scheidet der Mensch überflüssige Substanzen über die Atmung (Kohlendioxid), den Urin, die Lymphe, den Darm und das Schwitzen aus. Der sog. Säuremantel der Haut ist im Grunde nichts anderes als eine Notmaßnahme des Körpers, Säuren loszuwerden, die er anderweitig nicht ausscheiden kann, weil die basischen Mineralien fehlen, die er benötigt, wenn er Säuren neutralisiert über die Nieren ausscheidet.

Giftstoffe sitzen aber auch in den Zellen. Man nimmt an, daß Leute, die viel Fett im Körper gespeichert haben, besonders gut für Notzeiten vorgesorgt haben. Beim Abbau dieses Fetts in den Notzeiten werden diese Menschen aber ganz besonders leiden. Sie werden besonders anfällig werden für heftige Vergiftungserscheinungen. Wenn sie anfangen, dieses Fett abzubauen und es für die körperlichen Tätigkeiten verwenden, dann werden diese Gifte frei. Sie sind nicht mehr schützend weggesteckt in der Zelle und dann bekommen diese Menschen oder Tiere Probleme. Es gibt da gute Beispiele, z. B. die Zugvögel, die im Herbst von Mitteleuropa nach Nordafrika fliegen. Man hat man beobachtet, daß sie während des Fluges auf halber Strecke häufig abstürzen und tot am Boden liegen bleiben. Wenn man sie untersucht, dann stellt man fest, daß sie vollständig vergiftet sind. Sie sind voll mit Herbiziden, Fungiziden, Pestiziden und ähnlichen Stoffen aus der Landwirtschaft oder auch mit Schwermetallen. Diese Vögel fliegen mit prallen Fettzellen los. In diesen Fettzellen sind die Gifte gut verdünnt und weggesteckt. Die Vögel können damit umgehen. Aber wenn dann während des Fluges dieses Fett verbraucht wird, dann werden die Gifte frei und schädigen das Nervensystem. Die Vögel stürzen ab. Sie sterben ... So kann es Fettleibigen gehen, wenn sie in Notzeiten unkontrolliert Fasten müssen. Lassen Sie es gar nicht erst dazu kommen! Entgiften Sie systematisch und kontrolliert, bevor es zu spät ist!

Anzeige

Wie aber machen Sie das am besten?

Hierzu gebe ich Ihnen „Goldene Regeln“ für eine dreiwöchige Entschlackungskur, die Sie alleine in Eigenregie zu Hause durchführen können. Oberstes Gebot dabei ist, daß Sie sich nicht überfordern, daß Sie die Geschwindigkeit der Entschlackung so steuern, daß Sie möglichst wenig physische Symptome haben, denn es ist nicht gut, bei dieser Gelegenheit zu leiden.

  1. Trinken Sie während der gesamten Zeit täglich mindestens zwei bis drei Liter warmes, kohlensäurefreies, möglichst mineralarmes Wasser. Verteilen Sie dieses Getränk über den gesamten Tag und beginnen Sie den Tag mit 1 bis 2 Gläsern Wasser. Eventuell eines oder zwei davon auch mit geriebenen frischen Ingwer versetzt.
  2. Während der ganzen Periode machen Sie regelmäßig Gymnastik, wenigstens einmal am Tag, besser mehrmals über den Tag verteilt und es wäre auch gut, wenn Sie sich in dieser Zeit zusätzlich im Freien aufhalten, leichte Gartenarbeit tun, spazieren gehen, Fahrrad fahren oder aber auch leichte, eher vergnügliche Sportarten treiben. Für die Gymnastik eignet sich besonders Kundalini Yoga, da es sich nicht in statischen Posen erschöpft, sondern zum Teil sehr dynamische Bewegung und Atmung kombiniert. Auch die Übungsreihe der sog. "Fünf Tibeter" ist empfehlenswert, wobei Sie jedoch auch darauf achten, daß es sich nicht um einen Leistungssport handelt, sondern daß es Übungen sind, die Sie vitalisieren und so beim Entschlacken helfen. Achten Sie dabei besonders darauf, daß Sie Ihre Wirbelsäule nicht überanstrengen. Für Menschen, die allen Bewegungen abhold sind, also besonders für Übergewichtige mit viel Wasserspeicherung empfehle ich ein Zimmertrampolin.
  3. Zusätzlich zum Wasser oder z. T. auch statt Wasser trinken Sie frisch gepreßte Obst- und Gemüsesäfte, vor allem aber Gemüsesäfte. Am natürlichsten und sichersten entsäuern Sie mit verdünnten, frischgepreßten Gemüsesäften; milchsaure Gemüsesäfte aus Reformhaus oder Naturkostladen sind ebenfalls geeignet (2. Wahl). Die Säfte sollten verdünnt (bis 1 Tl. Saft auf 5 Tl. Wasser), auf leeren Magen, langsam getrunken und gut eingespeichelt werden! Obstsäfte sind wegen ihres Säuregehaltes für übersäuerte Menschen ungeeignet; Obstsäfte aus Flaschen (erhitzt!) sind immer säurebildend, besonders Orangensaft! Meiden Sie diese!
  4. Sehr gut geeignet sind auch sog. grüne Getränke, die Sie aus bitteren (weil stark basischen) Küchen und Wildkräutern und Wasser im Mixer herstellen (vor dem Trinken abseihen). Hilfreich sind darüber hinaus Yogitee, Ingwertee, alle Kräutertees - trinken Sie sie lieber dünn.
  5. Wenn Sie darüber hinaus Appetit bekommen, aber nur dann, dann essen Sie vormittags rohes Obst auf leeren Magen und zu Mittag Salate und Gemüserohkost. Am Besten ist es, wenn Sie diese Salate nicht anmachen, sondern am Stück einfach knabbern, so wie man Möhren in der Hand hält und abknabbert, also nicht vorher kleinschneiden und vermischen, sondern immer nur eine Sorte essen, solange, bis sie einem nicht mehr schmeckt und dann zur nächsten Sorte übergehen. Am Abend sollten Sie, vor allen Dingen, wenn Sie wissen, daß Ihre Verdauungskraft nicht besonders stark ist, Gemüse in gegarter Form essen oder evtl. auch Obstkompott.
  6. Generell essen Sie nur, wenn Sie hungrig sind, aber Sie sollen auch nicht hungern, denn dies ist nun wirklich keine Fastenkur, sondern das ist eine Entschlackungskur, in der die Zufuhr von Nahrung in Form von Obst und Gemüse eine bedeutende Rolle spielt, weil Sie auf diese Weise strukturiertes Wasser erhalten, das sehr reinigend ist, die richtige Information in den Körper bekommen, weil Sie Vitamine, Enzyme, Spurenelemente und Mineralien erhalten und nicht zuletzt weil Ballaststoffe Sie bei der Darmreinigung unterstützen. Hilfreich ist auch, wenn Sie gelegentlich Shakes aus Flohsamenschalenpulver und Wasser zu sich nehmen oder aber auch Leinsamenschleim trinken, den Sie herstellen, indem Sie Leinsamen einweichen, dann erhitzen, 20 Minuten ziehen lassen und abseihen. Der Leinsamen kann dabei völlig unbehandelt, angeknackt oder auch gemahlen sein.
  7. Ein wichtiges Gebot für diese Entschlackungskur ist, daß Sie während der betreffenden Zeit konzentrierte Nahrung vollständig meiden. Konzentrierte Nahrung ist solche, die kein oder ganz wenig Wasser enthält. Sie essen während dieser Zeit also weder Samen, noch Getreide. Sie essen auch keine tierischen Produkte, keine Nüsse und keine Hülsenfrüchte.
  8. Außerdem sollten Sie Genußgifte vollständig meiden, oder doch auf ein Minimum reduzieren. Bitte machen Sie sich klar, daß Sie die Entgiftung sehr gefährden, wenn Sie in dieser Zeit z. B. rauchen.
  9. Es ist sehr bedeutsam, daß Sie während dieser Zeit auf guten Stuhlgang achten. Am idealsten wäre es, wenn Sie täglich einen Einlauf machen, oder jedenfalls dafür sorgen, daß Sie täglich mindestens einmal, besser zwei- bis dreimal Stuhlgang haben. Das kann auch durch scharfe Gewürze geschehen, sich aber auch über das Flohsamenschalenpulver und über den Leinsamenschleim ergeben. Schließlich ist es sehr wichtig, während dieser Zeit genügend Ruhe zu bekommen, ausreichend Entspannung und Schlaf. Es wäre zweckmäßig, wenn Sie diese Kur nicht gerade während einer Zeit machen, in der Sie besonders viel arbeiten müßten. Am idealsten wäre es, diese Kur im Frühling im Urlaub zu machen.
  10. Es hat sich äußerst gut bewährt, wenn Sie während dieser Zeit Massagen genießen und Ausleitungsbäder. Hierbei können es die verschiedensten Arten von Massagen sein. Besonders hilfreich sind Ayurveda-Ölmassagen aber auch die den Kosmetikerinnen bekannten speziellen Massagen gegen Cellulite. Ausleitungsbäder sind ebenfalls allein zu Hause durchführbar, indem Sie sich in die heiße Badewanne legen. Dem Badewasser fügen Sie Meersalz zu. Auf eine Wanne genügen einige Eßlöffel davon. Sie können aber auch z. B. frisch geriebenen Ingwer in die Wanne tun oder spezielle basische Mischungen, wie sie z. B. die Firma Orgon Körperpflegemittel in Münster anbietet.
  11. Schließlich ist es sehr hilfreich und sinnvoll, häufig auch in Kombination mit Massage, die Sauna oder noch besser, ein Dampfbad aufzusuchen. In vielen Saunas gibt es eine sogenannte Biosauna-Kabine, die nur auf 65 Grad Celsius erhitzt ist. Es ist für die meisten Menschen verträglicher, wenn sie längere Zeit in der Sauna sitzen oder liegen, aber dafür die Temperatur niedriger ist.
  12. Als Letztes sei noch Meditation genannt, die auf der emotionalen Ebene Schlacken löst, wodurch die Abgabe von körperlichen Schlacken erst wirklich möglich wird.

Die Intensität der Entschlackung können Sie dadurch verringern, indem Sie – entgegen den obigen Regeln etwas feste Nahrung, etwa eine Scheibe Butterbrot, zu sich nehmen. Vor oder während dieser Kur wäre es zweckmäßig, eine Zahnsanierung mit Entfernung aller Amalgamplomben mit anschließender Ausleitung des im Körper gespeicherten Quecksilbers vorzunehmen, weil dieses die Ausscheidung anderer Körpergifte aus den Nervenzellen behindert. Danach lachen Sie sich eine neue Ernährungsweise an, in der Sie den basenbildenden Lebensmitteln der folgenden Tabelle den Vorzug geben.

Säure- und Basenbildende Lebensmittel

Zu den säurebildenden Nahrungsmitteln zählen:
Fleisch, Geflügel, Fisch Eier, Milch, Milchprodukte, alte Molke, Zucker und alle Süßwaren incl. Marmelade, Plätzchen, Eiscreme, alle Arten von Getreide und Pseudogetreide, auch angekeimt, (mit Ausnahme von Hirse), Nüsse und Hülsenfrüchte, Spinat und Rhabarber (wegen hohem Gehalt an Oxalsäure), Essig und Obstessig, Zitronen (weil sie immer unreif auf den Markt kommen), Tomaten, Erdbeeren, industrielle Kartoffelerzeugnisse in geringem Umfang auch Fette und Öle.

Zu den basenbildenden Nahrungsmitteln zählen:
Kartoffeln und Wurzelgemüse, fast alle anderen Gemüsesorten, fast alle Obstsorten, je nach Reifegrad bei der Ernte und Körperübersäuerung des Einzelnen, milchsaures Gemüse und milchsaure Säfte in Maßen genossen, Rohmilch, nicht erhitzte Schlagsahne, Süßrahmbutter, Oliven, Kokosnuß, Meeresfrüchte sowie Tee und Kaffee.

Anzeige