Wenn es draußen dunkel, eisig und ungemütlich kalt ist, verkriechen wir uns am liebsten im kuschelig warmen Heim. Wer doch einmal vor die Tür muss, tut gut daran, sich warm anzuziehen und an festes Schuhwerk zu denken. Das Schuhwerk sollte ein passendes Profil haben. Wer sich nicht zu schweren Winterstiefeln durchringen kann und witterungsungeeignete Sommerschuhe mit profilarmen und dünnen Sohlen trägt, macht den Gang über den vereisten Gehweg erst recht zur Rutschpartie. Praktisch sind auch Schuhspikes auf schnee- oder eisglatten Wegen. Kleine Stahlstifte an der Unterseite im Ballen- und Fersenbereich vermindern das Sturzrisiko. Die gummierten Spikes werden über die Winterschuhe gestülpt.
Ältere Menschen sind besonders sturzgefährdend
Auf schneebedeckten oder vereisten Gehwegen lauert das Risiko eines unsanften Sturzes, der schmerzhafte Prellungen und Verstauchungen nach sich ziehen kann. Besonders gefährdet sind ältere Mitbürger. Fast jeder dritte Mensch ab 65 Jahren stürzt mindestens einmal pro Jahr. Bei den über 80-jährigen sind es sogar mehr als die Hälfte. Oft fehlt den Menschen Kraft, schnelles Reaktionsvermögen und das passende Balancegefühl. Der Sturz birgt eine steigendes Risiko von Hand- und Handgelenkbrüchen. Häufig führt dies zu unerkannten Verletzungen des Handgelenks, das zu bleibende Folgeschäden führen kann.
Empfohlen wird möglichst nur auf gesicherte Wege zu gehen, um eine Sturzgefahr zu vermindern. Besonders Osteoporose-Patienten, die an einem Verlust der Knochenfestigkeit leiden, können damit oftmals gefährliche Oberschenkelhalsbrüche vermeiden. Bereits glimpfliche Folgen eines Sturzes sind meist mehr als ein blauer Fleck: Prellungen, Quetschungen, Sehnen- und Muskelzerrungen ziehen sich lange hin und gehören in die Behandlung eines Arztes.
Tipps für den Winteralltag
Kann man bei schlechten Straßenverhältnissen nicht zuhause bleiben, dann sollte man immer eine Hand zum Festhalten frei haben. Die Hände sollten beim Spazieren nicht in die Taschen gesteckt werden, sonst können Ausrutscher nicht ausbalanciert werden. Die Folge könnten schmerzhafte Blessuren sein. Einkäufe können im Rucksack besser und sicherer transportiert werden, als mit Tragetaschen. Unsichere, glatte Treppen und Wege sollten vermieden werden, gerade wenn nicht rechtzeitig geräumt und gestreut wird. Wer zu Fuß unterwegs ist, sollte bei schlechter Bodenhaftung kurze Schritte und gemäßigtes Tempo an den Tag legen. Im sogenannten Pinguingang ist das Rutschrisiko geringer. Auf jedem Fall sollte mehr Zeit für den Weg eingeplant werden. Hilfreich bei Rollator-Besitzer: Bei manchen Rollatoren können die Räder gewechselt werden. Mit einem dickeren Reifenprofil wird der Rollator geländegängig und winterfest.
Ebenfalls wichtig: ein gutes Gleichgewichtsgefühl. Dieses können Sie trainieren. Am besten möglichst das ganze Jahr über. Mit regelmäßigen Übungen halten Sie Muskeln und Gleichgewichtssinne fit. Kurse zur Sturzprävention bieten Sportvereine, Krankenkassen und Volkshochschulen an.