Ob frühmorgens rund um die Alster, quer durch den Englischen Garten oder unterwegs in anderen Ecken Deutschlands – viele Jogger drehen vor der Arbeit ihre Runden. Laufen kann man immer und überall, weder eine umfangreiche Ausrüstung noch spezielle Geräte sind vonnöten.
Gerade im Frühjahr schnüren viele Laufanfänger die Schuhe, um von den positiven Effekten des Laufsports zu profitieren. Sei es für weniger Kilos am Körper, ein gestärktes Herz-Kreislaufsystem oder eine verbesserte Ausdauer. Grundsätzlich ist Bewegung sehr empfehlenswert und der Ausgleichsport fördert die Gesundheit. Doch trotz allem Ehrgeiz sollten einige Regeln beherzigt und somit Verletzungsrisiken minimiert werden. Typische Überlastungsbeschwerden der Läufer sind oft Knieschmerzen, Entzündungen der Achillessehne sowie Rückenschmerzen.
Jeder Läufer hat seinen eigenen Laufstil. Doch das Laufen sollte ein fließender und eleganter Bewegungsablauf sein. Die Schritte sollten flüssig und nicht zu groß sein. Der Oberkörper ist aufrecht und nur leicht nach vorne geneigt. Die Schultern sind entspannt und ruhig. Die Hände bleiben locker und sollten keine Faust bilden.
Wie oft sollte pro Woche gelaufen werden?
Nach Meinung von Sportmediziner reichen zwei- bis dreimal in der Woche eine halbe Stunde Sport, um Herz, Kreislauf und Muskeln zu stärken. Ist Schlankerwerden das Ziel, dann ist sanftes Ausdauertraining der beste Fettverbrenner. Als Motto gilt: Weniger bringt mehr. Dies gilt für alle, die durch Sport und Bewegung Pfunde verlieren und ihre Fitness stärken wollen. Denn es kommt nicht nur darauf an, wie viel Energie während des Sports verbraucht wird, sondern auch darauf, aus welchen Speichern diese Energie genommen wird. Wer seine Ausdauer ganz sanft trainiert und dabei nicht übertreibt, sorgt dafür, dass die freigesetzte Energie auch wirklich aus den Fettdepots kommt.
Gesundheitliche Vorteile beim Laufen
Beim Laufen werden nicht nur Kalorien verbrannt und die Fitness verbessert, sondern es werden auch Glückshormone freigesetzt. Studien zeigen zudem an, dass mit dem Ausdauersport die Gedächtnisleistung, Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit gesteigert wird. Damit Sie von den Vorteilen profitieren können, sollten Einsteiger moderat beginnen und es langsam angehen lassen. Die Belastung sollte langsam gesteigert werden – abwechselnd Lauf- und Erholungsphasen. Hilfreich ist auch zwischendurch den Puls zu kontrollieren. Wenn er über 130 steigt, empfiehlt es sich, „einen Gang zurückzuschalten“. Ein guter Gradmesser für das richtige Tempo ist, wenn man sich während des Laufens ohne Anstrengung mit seinem Partner unterhalten kann.
Gerade als Laufanfänger wird bei einer zu schnellen Steigerung des Trainingsumfanges dem untrainierten Körper meist zu viel verlangt. Überlastungen und Verletzungen an den Bänder, Muskeln, Sehnen und Knorpel der Beine oder an der Wirbelsäule sind hierbei typisch. Ist eine Verletzung passiert, dann sollte der Sportler sich an die PECH-Regel halten. PECH fasst die Behandlungsmaßnahmen zusammen und steht für Pause, Eis, Compression und Hochlagern.
Helferlein für das Laufen
Moderne Technologie ist im Sport schon längst ein Thema und auch bei Läufern angekommen. Beliebt sind Smartwatches, um die Trainingsaktivität zu verfolgen und Trainingsdaten zu speichern. Viele von ihnen sind mit GPS-Funktion und Pulsmesser ausgestattet und haben eine Verbindungsmöglichkeit zum Smartphone. Gerade ein Smartphone ist mit einer entsprechenden Lauf-App zu einem zuverlässigen Lauf-, Fitness- und Trainings-Tracker geworden. In Kombination mit einer Fitnessuhr, wie auch alleine, lassen sich Laufwege, verbrauchte Kalorien, Lauftempo oder Trainingspläne anzeigen.
Einige andere digitale Innovationen sind ebenfalls verfügbar. Sensoren in der Kleidung, in den Einlegesohlen oder in den Schuhen messen die Interaktionen zwischen Körper und Boden. Sie ermöglichen die Verfolgung der Lauf-Daten und geben dem Benutzer ein persönliches Coaching, um die Läufe effizienter zu gestalten.
Tipps für Ihre Laufkarriere
- Sparen Sie nicht an den Laufschuhen, da sie der wichtigste Ausrüstungsgegenstand des Läufers sind. Gut passende und stoßdämpfende Laufschuhe schützen den Körper vor zu starken Belastungen. Im Fachhandel erhalten Sie die richtige Beratung.
- Ziehen Sie zum Joggen besser keine T-Shirts und Hosen aus Baumwolle an. Denn fängt man an zu schwitzen, saugt sich Baumwolle mit Schweiß voll und klebt nass auf der Haut. Die Folge: Der Körper kühlt aus. Dadurch besteht ein erhöhtes Risiko, sich Erkältungen einzufangen.
- Empfehlenswert ist atmungsaktive Funktionskleidung. Bei kühleren Temperaturen dürfen es mehrere Schichten sein.
- Achten Sie auf eine ausgewogene und vollwertige Ernährung. Starten Sie vor dem Training oder Wettkampf nicht mit vollem Magen.
- Bei Läufen über zwei Stunden sollten Sie genügend Flüssigkeit mitnehmen.
- Trainieren Sie effektiver mit dem richtigen Pulsschlag. Hilfreich ist der Einsatz einer Pulsuhr zur Kontrolle der Belastungsintensitäten.
- Vor allem Neu- und Wiedereinsteiger sollten vor dem Trainingsstart zum Gesundheitscheck gehen.
- Das Ausdauertraining können Sie durch Krafttraining ergänzen.
- Wärmen Sie sich vor dem Training fünf bis zehn Minuten auf. Dehnübungen sind nach dem Training empfehlenswert.
- Planen Sie regelmäßige Trainingsläufe ein. Großen Spaß macht es oft in Gemeinschaft mit Gleichgesinnten und dies ist zudem ein wertvoller Motivationsfaktor.